Ayurveda
verstehen
Was bedeutet Ayurveda?
Das Wort Ayurveda kommt aus dem Sanskrit, eine der ältesten Sprachen der Welt, und setzt sich aus den beiden Sanskrit-Wörtern „Ayus“ und „Veda“ zusammen.
Kurz: „Ayurveda“ – das Wissen vom langen und gesunden Leben.
Die exakten Entstehungsdaten der Heilkunde sind uneindeutig. Anhand der ältesten zur Verfügung stehenden klassischen Texte, kann jedoch von einer über 2000 Jahre alten Tradition ausgegangen werden.
Ayus
„Ayus“ bedeutet Leben und beschreibt den dahinter liegenden dynamischen Lebensprozess. Ayus erinnert uns aber auch daran, dass die Lebensspanne limitiert ist und wir das Leben in seiner Fülle leben sollten.
Veda
„Veda“ bedeutet Wissen und beschreibt einen ganzen Wissensprozess. Veda beschäftigt sich mit den universellen Erfahrungen, welche analysiert und konzeptualisiert werden können.
Ayurvedisches Grundverständnis
Die 5 Elemente und ihre entsprechenden Eigenschaften bilden die Grundlage aller Lebewesen.
Im Verständnis des Ayurveda kann der Mensch als ein Mikrokosmos im Makrokosmos verstanden werden.
Die ayurvedische Körperbaulehre unterscheidet sich vom hiesigen anatomischen Verständnis. Beteiligt an den komplexen Funktionen des Körpers sind strukturelle Komponenten (Körpergewebe, Abfallprodukte wie Urin, Stuhl, Schweiß und Transportsysteme) sowie physiologische Prozesse.
Die physiologischen Prozesse fasst der Ayurveda in der Lehre der dosha und dem Prinzip von agni („Verdauungsfeuer“) zusammen.
Luft
Äther
Feuer
Wasser
Erde
दोष dosha
Es existieren nach ayurvedischen Grundverständnis 3 dosha, die die körperlichen und geistigen Funktionen regulieren. Sie können als Eigenschaftskonglomerate verstanden werden, die in individueller Ausprägung in jedem Lebewesen, in der Natur, in den Jahres- und Tageszeiten sowie den Lebensphasen gegenwärtig sind.
Ist ein dosha in seiner Aktivität zu stark ausgeprägt, trägt dies zu einem Ungleichgewicht und zur Entstehung von Beschwerden beitragen. Er wird somit zum „Fehler“, dem das Problem verursachende Prinzip. Jeder der 3 dosha setzt sich aus zwei Elementen mit jeweils 7 dominierenden Eigenschaften zusammen:
VATA – Luft und Äther
Das Bewegungsprinzip.
Eigenschaften: trocken, kalt, leicht, feinstofflich, beweglich, klar, rau
PITTA – Feuer und Wasser
Das thermische und metabolische Prinzip.
Eigenschaften: etwas ölig, heiß, penetrierend/ spitz, flüssig, sauer, fließend, scharf
KAPHA – Wasser und Erde
Das aufbauende Strukturprinzip.
Eigenschaften: schwer, kalt, weich, ölig, süß, stabil, schleimig
Verdauungsfeuer अग्नि Agni
Ein weiteres sehr zentrales Wirkprinzip im Ayurveda ist
अग्नि agni. Es repräsentiert das Verdauungs- und Soffwechselprinzip. Zuständig für die Umwandlung von Nahrung in Körpergewebe, ist es maßgeblich für eine optimale Funktion des Körpers. Der Ayurveda schenkt dem individuellen Agni-Zustand viel Aufmerksamkeit.
Grundprinzipien der psychischen
Kräfte (trigunas)
Die Ayurveda-Medizin geht insgesamt von einem kontinuierlichen Wechselspiel der körperlichen Strukturen, der Physiologie und der psychischen Grundkräften aus.
Die drei Grundprinzipien der psychischen Kräfte
(त्रिगुण – trigunas) sind hierbei Sattva, Rajas und Tamas.
Ziel ist es im stetigen Wandel des Lebens anpassungsfähig, im Sinne eines dynamischen Gleichgewichts, zu bleiben.
sattva
Wissen, Reinheit, Klarheit
rajas
Aktivität, Anhaftung, Ruhelosigkeit
tamas
Trägheit, Unwissenheit